US Arbeitsmarkt im Juli deutlich schwächer als erwartet - drastische Revisionen
- 1. Aug.
- 2 Min. Lesezeit
Highlights
Beschäftigungswachstum mit nur 73.000 neuen Stellen deutlich unter Erwartungen
Arbeitslosenquote bleibt unverändert bei 4,2 Prozent
Massive Revisionen für Mai und Juni um insgesamt 258.000 Stellen nach unten

Die Zahl der Beschäftigten außerhalb der Landwirtschaft stieg im Juli um lediglich 73.000 und blieb damit deutlich hinter den Erwartungen zurück. Besonders brisant: Die Revisionen für die Vormonate fielen ungewöhnlich stark aus und korrigierten die ursprünglich gemeldeten Zahlen um insgesamt 258.000 Stellen nach unten.
Drastische Revisionen trüben das Bild
Die Revisionen für Mai und Juni erreichten ein außergewöhnliches Ausmaß. Der ursprünglich für Mai gemeldete Stellenzuwachs von 144.000 wurde um 125.000 auf nur noch 19.000 korrigiert. Noch drastischer fiel die Korrektur für Juni aus: Statt der initial verkündeten 147.000 neuen Arbeitsplätze verblieben nach der Revision lediglich 14.000.
Diese kombinierte Abwärtsrevision von 258.000 Stellen wirft ein neues Licht auf die tatsächliche Arbeitsmarktentwicklung der vergangenen Monate.

Trotz der schwachen Gesamtentwicklung erwies sich das Gesundheitswesen erneut als zuverlässiger Wachstumstreiber. Mit 55.000 neuen Arbeitsplätzen übertraf der Sektor sogar seinen Zwölfmonatsdurchschnitt von 42.000. Die Zuwächse verteilten sich auf das ambulante Gesundheitswesen und Krankenhäuser, was die anhaltend starke Nachfrage in diesem Bereich unterstreicht.
Die Sozialhilfe setzte ihren Aufwärtstrend mit weiteren 18.000 Stellen fort, getrieben durch das Wachstum bei individuellen und familiären Dienstleistungen.

Der Stellenabbau im Bundesdienst beschleunigte sich im Juli mit einem Minus von 12.000 Arbeitsplätzen. Seit dem Januar-Höchststand ist die Beschäftigung dort bereits um 84.000 zurückgegangen. Diese Entwicklung spiegelt die anhaltenden Haushaltskonsolidierungsmaßnahmen auf Bundesebene wider.

Die Arbeitslosenquote blieb im Juli unverändert bei 4,2 Prozent.
Der durchschnittliche Stundenlohn aller Beschäftigten im privaten Nichtlandwirtschaftssektor stieg im Juli um 12 Cent oder 0,3 Prozent auf 36,44 Dollar.
Fazit
Ich hatte ja bereits in den letzten Arbeitsmarktartikeln auf einen Dynamikverlust hingewiesen, aber die heutigen Arbeitsmarktdaten haben mich dennoch überrascht - und das nicht im guten Sinne. Gemeint sind die Revisionen der Vormonate Mai und Juni die mit einer kombinierten Abwärtsrevision von 258.000 nun ein komplett anderes Bild des Arbeitsmarktes zeichnen.
Wer mich schon länger verfolgt, weiß bereits, dass ich die Erfassungsmethoden (Umfragen) für diese Daten und eine daraus resultierende Steuerung der Geldpolitik durchaus fragwürdig halte.
Es könnte gut sein, dass wir nun in die von mir damals beschriebene Phase übergehen, in der nachlassendes Beschäftigungswachstum und direkte Preisauswirkungen aufgrund der Zölle gleichzeitig einschlagen.

Ein bisschen erinnert das Ganze mich aber auch an letztes Jahr, bei dem ein schwacher Arbeitsmarktbericht und die Sahm-Regel die Märkte in Panik versetzt hat und es sich als Luftnummer herausgestellt hat.
Die Lohnsteuereinnahme auf Bundesebene für Juli widerlegen aktuell die These, dass die Arbeitseinkommen (und damit der Arbeitsmarkt und die US-Wirtschaft) schwächer werden.

Die Lohnsteuereinnahmen sollte man als Indikator genauer im Auge behalten.
Wenn ihr Feedback oder Vorschläge habt, was ich mir ansehen sollte, schickt mir eine Nachricht an info@theanalyst.de oder @theanalystde auf X.



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