Nvidia toppt Erwartungen - Split, Dividende, Rekordhoch und weiter bullische Aussichten
- 23. Mai 2024
- 5 Min. Lesezeit
Highlights
Umsatz von $26 Mrd. übertrifft die Erwartungen von $24,59 Mrd.
Gewinn je Aktie von $6,12 übertrifft die Erwartungen von $5,58
Nvidia hat einen Aktiensplit im Verhältnis 10:1 angekündigt
Ausblick für Q2: Umsatz von $28 Mrd. übertrifft die Erwartungen von $26,8 Mrd.

Nvidia hat am Donnerstag nachbörslich seine Ergebnisse für das erste Quartal 2025 veröffentlicht. Der größte Entwickler von Grafikprozessoren und Chipsätzen beeindruckte sowohl beim Umsatz, Gewinn je Aktie sowie beim Ausblick fürs zweite Quartal.
Die Aktie stieg nachbörslich auf über 1.000 US-Dollar und knackte damit ein neues Allzeithoch.

Nvidia Earningsbreakdown Q1 2025
Gewinn- und Verlustrechnung
Umsatz:
Nvidias Umsatz belief sich im ersten Quartal auf 26,04 Milliarden US-Dollar und lag damit um 262 Prozent höher als vor einem Jahr (7,19 Milliarden US-Dollar). Hauptverantwortlich für den enormen Anstieg war vor allem das Wachstum im Rechenzentrumssegment, das im Vergleich zum Vorjahr (4,28 Milliarden US-Dollar) um satte 427 Prozent auf 22,56 Milliarden US-Dollar anstieg. Diese Zuwächse spiegeln die höheren Auslieferungen der NVIDIA Hopper GPU-Computing-Plattform wider, die für das Training und die Inferenzierung mit großen Sprachmodellen, Empfehlungsmaschinen und generativen KI-Anwendungen eingesetzt wird.

Der Gaming-Umsatz stieg im Vergleich zum Vorjahr um 18 Prozent und gingen im Vergleich zum Vorquartal um 8 Prozent zurück. Der Anstieg gegenüber dem Vorjahr spiegelt in erster Linie die höhere Nachfrage wider. Der sequenzielle Rückgang ist dem saisonal bedingten Rückgang der GPU-Verkäufe für Laptops geschuldet.
Der Umsatz im Bereich Professional Visualization stieg im Vergleich zum Vorjahr um 45 Prozent und sank gegenüber dem Vorquartal um 8 Prozent. Der Anstieg gegenüber dem Vorjahr spiegelt in erster Linie die höheren Verkäufe an Partner nach der Normalisierung der Lagerbestände im Vertrieb wider. Der sequenzielle Rückgang war in erster Linie auf Desktop-Workstation-GPUs zurückzuführen.

Der Umsatz im Automobilbereich stieg um 11 Prozent gegenüber dem Vorjahr und um 17 Prozent gegenüber dem Vorquartal. Der Anstieg gegenüber dem Vorjahr wurde hauptsächlich durch selbstfahrende Plattformen getrieben. Der sequenzielle Anstieg wurde durch AI Cockpit Cockpit-Lösungen und selbstfahrende Plattformen.
Kosten:
Die Gesamtkosten des Unternehmens beliefen sich auf 9,14 Milliarden US-Dollar, 81 Prozent mehr als vor einem Jahr (5,05 Milliarden US-Dollar). Davon sind 5,64 Milliarden US-Dollar auf Umsatzkosten und 3,50 Milliarden US-Dollar auf operative Kosten zurückzuführen.
Margen:
Die Bruttomarge lag mit 78 Prozent über dem Vorjahr. Die operative Marge mit 65 Prozent und die Nettomarge mit 57 Prozent verbesserten sich ebenfalls deutlich im Jahresvergleich.

Gewinn je Aktie:
Nvidia meldete für das erste Quartal einen Non-GAAP Nettogewinn von 15,24 Milliarden US-Dollar oder 6,12 US-Dollar pro Aktie bereinigt und lag damit im Rahmen der von den Analysten erwarteten 5,58 US-Dollar je Aktie.
Bilanz
Barmittel:
Die Barmittel und kurzfristigen Investitionen beliefen sich im ersten Quartal auf 31,44 Milliarden US-Dollar und damit 105 Prozent höher als vor einem Jahr (15,32 Milliarden US-Dollar).

Schulden:
Die kurz- und langfristigen Schulden sowie Leasingverbindlichkeiten von Nvidia betragen zum Ende des ersten Quartals 10,99 Milliarden US-Dollar und liegen damit 9 Prozent niedriger als im Jahr zuvor (12,08 Milliarden US-Dollar).
Hinweis: In den aktuellen Veröffentlichungen fehlt noch eine Fußnote, aus der die kurzfristigen Leasingverbindlichkeiten ersichtlich sind.

Kapitalallokation
Cash Flow:
Der Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit belief sich auf 15,35 Milliarden US-Dollar, gegenüber 2,91 Milliarden US-Dollar im Vorjahr und 11,50 Milliarden US-Dollar im Vorquartal. Der Anstieg im Jahresvergleich spiegelt vor allem den höheren Umsatz wider, und der sequenzielle Anstieg spiegelt den höheren Umsatz und die niedrigeren Cash-Steuern wider.

Der Cashflow aus der Investitionstätigkeit von -5,69 Milliarden US-Dollar und ist hauptsächlich auf Käufe, Verkäufe und Fälligkeiten von marktfähigen Wertpapieren sowie auf Investitionen in Sachanlagen zurückzuführen.
Der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit von -9,35 Milliarden US-Dollar setzte sich aus Zahlungen im Zusammenhang mit Rückkäufen von Stammaktien sowie Rückzahlung von Schulden im Zusammenhang mit Steuern auf Restricted Stock Units (RSUs) zusammen.
Der Chip-Gigant generierte einen Free Cashflow von 14,98 Milliarden US-Dollar im ersten Quartal.
Aktiensplit:
Nvidia hat einen Aktiensplit im Verhältnis 10:1 angekündigt, um ein Investment für Mitarbeiter und Investoren zugänglicher zu machen.
Jeder eingetragene Inhaber von Stammaktien zum Börsenschluss am Donnerstag, dem 6. Juni 2024, wird neun zusätzliche Stammaktien erhalten, die nach Börsenschluss am Freitag, dem 7. Juni 2024, verteilt werden. Es wird erwartet, dass der Handel auf splitbereinigter Basis bei Börseneröffnung am Montag, den 10. Juni 2024, aufgenommen wird.
Dividende:
Das Unternehmen erhöht zudem seine Dividenden von 150 Prozent von 0,04 US-Dollar pro Aktie auf 0,10 US-Dollar pro Aktie.
Aktienrückkäufe:
Der Chip-Gigant hat im ersten Quartal Aktien im Wert von 7,74 Milliarden US-Dollar zurückgekauft.
Reinvestitionen:
Investitionsausgaben von 369 Millionen US-Dollar für den Kauf von von Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten, was in etwa 1 Prozent des Umsatzes von Nvidia entspricht.

Analystenupgrades
In einer ersten Reaktion hoben zahlreiche Investmenthäuser ihre Kursziele an:
Evercore erhöht das Kursziel von $1.160 auf $1.310
Bernstein erhöht das Kursziel von $1.000 auf $1.300
D.a. Davidson erhöht das Kursziel von $620 auf $900
Jefferies erhöht das Kursziel von $1.200 auf $1.350
JPMorgan erhöht das Kursziel von $850 auf $1.150
TD Cowen erhöht das Kursziel von $1.100 auf $1.200
Goldman Sachs erhöht das Kursziel von $1.100 auf $1.200
Cantor Fitzgerald erhöht das Kursziel von $1.200 auf $1.400
BofA Securities erhöht das Kursziel von $1.100 auf $1.350
Citigroup erhöht das Kursziel von $1.030 auf $1.260
Wells Fargo erhöht das Kursziel von $1.150 auf $1.250
Barclays erhöht das Kursziel von $1.100 auf $1.200
UBS erhöht das Kursziel von $1.150 auf $1.200
Morgan Stanley erhöht das Kursziel von $1.000 auf $1.160
Deutsche Bank erhöht das Kursziel von $850 auf $1.000
Ausblick
Nvidia erwartet für das zweite Quartal 2025 einen Umsatz von 28,00 Milliarden US-Dollar, was ebenfalls positiven Anklang an der Wall Street (Erwartungen 26,80 Milliarden US-Dollar) fand.
„Die nächste industrielle Revolution hat begonnen - Unternehmen und Länder arbeiten mit NVIDIA zusammen, um die Billionen Dollar teuren traditionellen Rechenzentren auf beschleunigtes Computing umzustellen und eine neue Art von Rechenzentren zu bauen - KI-Fabriken - um einen neuen Rohstoff zu produzieren: künstliche Intelligenz“, sagte Jensen Huang, Gründer und CEO von NVIDIA.
Auch im nachfolgenden Earningscall mit CEO Jensen Huang konnten einige Bedenken der Investoren über eine mögliche Pause vor der Auslieferung von Blackwell GPUs aus dem Weg geräumt werden. Die Blackwell Produktion läuft auf Hochtouren und sowohl die Nachfrage nach H200 und Blackwell GPUs ist dem Angebot weit voraus. Außerdem wird Nvidia bereits in diesem Jahr Blackwell-Umsätze sehen und der CEO teaserte schon einen weiteren Chip nach Blackwell an.
„Wir sind bereit für unsere nächste Wachstumswelle. Die Blackwell-Plattform ist in voller Produktion und bildet die Grundlage für generative KI im Billionen-Parameter-Maßstab. Spectrum-X eröffnet uns einen brandneuen Markt, um KI im großen Maßstab in reine Ethernet-Rechenzentren zu bringen."
Fazit
Nvidia hat abgeliefert und erneut gezeigt, dass sich seine aktuelle Bewertung durchaus rechtfertigen lässt. Die anhaltend hohe Nachfrage nach den Produkten sowie der einfachere Zugang für Privatinvestoren durch den Aktiensplit signalisieren weiteres Potenzial für den Chip-Giganten. The Analyst bleibt bullisch.



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