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Der Yen Carry Trade

  • 5. Aug. 2024
  • 2 Min. Lesezeit

Carry Trades, auch als Currency Carry Trades bekannt, gehören zu den beliebtesten Handelsstrategien im Devisenmarkt. Forex-Händler versuchen dabei, von den Zinsunterschieden zwischen zwei verschiedenen Währungen zu profitieren.


US-Dollar
Bild: Shutterstock/Deacons docs

Der japanische Aktienmarkt, der Nikkei 225, steht derzeit vor dem größten zweitägigen Einbruch seiner Geschichte - ein noch größerer Einbruch als der Absturz am Schwarzen Montag im Jahr 1987.


Auch die Aktienmärkte rund im die Welt befinden sich im freien Fall.



Doch was steckt dahinter?

Viele Händler liehen sich Yen (JPY) zu niedrigen Zinssätzen und wandelten sie in US-Dollar (USD), um damit US-Aktien zu kaufen. Nachdem die Bank of Japan (BOJ) letzte Woche den Leitzins von 0-0,1% auf 0,25% angehoben hat, hat der JPY gegenüber dem USD deutlich zugelegt.


JPY/USD Chart

Die Händler müssen nun nicht nur höhere Zinsen für die geliehenen JPY zahlen, sondern sehen sich nun auch mit enormen Devisenverlusten konfrontiert. Die USD-Investments, die sie gekauft hatten, reichen möglicherweise nicht aus, um die geliehenen JPY zurückzuzahlen.


Dies führt zu einer massiven Auflösung dieser Handelspositionen. Händler, die mit großen Verlusten und Nachschussforderungen konfrontiert sind, verkaufen ihre US-Aktien, um USD zu beschaffen, konvertieren zurück in JPY und zahlen ihre Kredite zurück.


Dies kann zu weiterem Verkaufsdruck und kurzfristig zu noch höheren Kursverlusten führen.



Weitere Faktoren

Zudem kommen noch weitere Faktoren dazu, die die Abverkaufsstimmung ankurbeln:


  1. Zu später Zinssenkungen und Rezessionsangst (hier bereits mehrfach besprochen)

  2. Warren Buffett Verkäufe (Apple, Bank of America) und größter Cashbestand mit 276,9 Milliarden US-Dollar verunsichert die Anleger (könnte sich bei Apple lediglich um Resizing der Position handeln)

  3. Eskalation im Nahen Osten (Iran hat gedroht Israel in den nächsten 24 Stunden anzugreifen)



Fazit

Ich gehe stark davon aus, dass bei US-Handelsstart noch mehr Blut in der Straße sein wird - da vor allem viele Privatinvestoren noch keine Möglichkeit hatten aus Panik zu verkaufen.


Ich persönlich bleibe ruhig und warte ab. Auch wenn das mittelfristige Bild aufgrund der Zinssenkungen (Liquiditätsspritze) gut aussieht, tätige ich vorerst keine Nachkäufe - dafür sind viel zu viele Variablen (vor allem 3) im Spiel, die sich nicht richtig vorhersagen lassen und kurzfristig zu weiterem Druck sorgen könnten.


Abwarten, Tee trinken und nicht ins fallende Messer langen!

Ich kaufe nur wenn Angst herrscht und nicht bei Panik.



S&P 500 Unterbrecherlevel

Level 1 (4972.3): 7% Rückgang löst einen 15 minütigen Stopp aus


Level 2 (4651.5): 13% Rückgang löst einen weiteren 15 minütigen Stopp vor 3:25 PM ET aus


Stufe 3 (4277): Bei einem Rückgang von 20 % wird der Handel für den Tag unabhängig von der Uhrzeit ausgesetzt



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