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US Arbeitsmarkt im Dezember besser als erwartet

  • 10. Jan.
  • 3 Min. Lesezeit

Highlights

  • Neu geschaffenen Stellen deutlich über den Erwartungen

  • Zuwächse im Gesundheitswesen und Einzelhandel

  • Good News sind wieder Bad News


Central Park
Bild: Shutterstock/Volodymyr TVERDOKHLIB

Die Gesamtzahl der Beschäftigten außerhalb der Landwirtschaft stieg im Dezember um 256.000, was deutlich über den Erwartungen von 165.000 lag.


Im US Arbeitsmarkt gab es vorallem im Gesundheits- und öffentlichen Sektor sowie in der Sozialfürsorge es einen Beschäftigungsanstieg. Im Einzelhandel wurden im Dezember neue Stellen geschaffen, nachdem es im November zu Arbeitsplatzverlusten gekommen war.


Nonfarm payroll employment MoM vs. YoY
Quelle: Bureau of Labor Statistics

Im Gesundheitswesen wurden im Dezember 46.000 neue Stellen geschaffen, vor allem in den Bereichen häusliche Krankenpflege, Pflege- und Wohnheime sowie Krankenhäuser.


Im Einzelhandel wurden im Dezember 43.000 neue Stellen geschaffen, nachdem im November 29.000 Stellen verloren gegangen waren. Im Dezember stieg die Zahl der Beschäftigten in den Bereichen Bekleidung, Bekleidungszubehör, Schuhe und Schmuck, im Einzelhandel mit allgemeinen Waren sowie im Gesundheits- und Körperpflegebereich. Baustoffhändler sowie Händler für Gartengeräte und -bedarf verloren ihre Arbeitsplätze.


Beschäftigung im öffentlichen Dienst stieg im Dezember weiter an.


Die Beschäftigung in der Sozialhilfe stieg im Dezember um 23.000, vor allem in den Bereichen Einzel- und Familiendienste.


Die Beschäftigung im Freizeit- und Gastgewerbe hat sich im Dezember kaum verändert.


Payroll employment by sector YoY change
Quelle: Bureau of Labor Statistics

In anderen wichtigen Industriezweigen gab es im Monatsverlauf kaum Veränderungen bei der Beschäftigung. Dazu zählen Bergbau, Steinbrüche, Öl- und Gasförderung, Baugewerbe, verarbeitendes Gewerbe, Großhandel, Transport und Lagerhaltung, Information, Finanzdienstleistungen, professionelle und geschäftliche Dienstleistungen und sonstige Dienstleistungen.



US Arbeitslosenquote seit 2000
Quelle: FRED St. Louis FED

Die Arbeitslosenquote lag mit 4,1 Prozent unter den Erwartungen von 4,2 Prozent.


Im Dezember stieg der durchschnittliche Stundenlohn aller Beschäftigten im privaten Nichtlandwirtschaftssektor um 10 Cent oder 0,3 Prozent auf 35,69 Dollar.



Good News sind wieder Bad News


Der heutige Arbeitsmarktbericht war einfach eine Lose-Lose Situation.


Wären die neu geschaffenen Stellen unter den Erwartungen reingekommen, wäre das Rezessionsgejammer wieder losgegangen. Mit den starken Daten von heute, rechnet der Markt nun nur noch mit einer Zinssenkung in diesem Jahr.


Einige Großbanken werden nach heute zunehmend skeptischer:

  • Bank of America: Zinssenkungszyklus der FED abgeschlossen

  • Wells Fargo: Zinssenkung der FED im März unwahrscheinlich

  • Citi: Erwartet nächste Zinssenkung der FED im Mai (zuvor Januar)


Man muss bei den Arbeitsmarktdaten immer im Hinterkopf behalten, dass die letzten zwei Monate an Daten immer nur vorläufig sind - heißt sie könnten bei der nächsten Veröffentlichung revidiert werden.


US-Staatsanleihen

Haupttreiber für den Abverkauf am Aktienmarkt ist die steigende Rendite der 10-jährigen US-Staatsanleihen, die aktuell mit 4,78% bei einem weiteren Anstieg Aktien weiter nach unten treiben könnte.


CBOE 10-Year US Treasury Yield
CBOE 10-Year US Treasury Yield

Fazit


Market Breadth

Wenn man sich aber den Prozentsatz der S&P-Aktien über ihrer 20EMA anschaut, markierte i.d.R. jedes Mal, als die orangene und grüne Linie unterschritten wurde, einen signifikanten Tiefststand und eine darauf folgende Erholung.


S&P 500 Percent of Stocks Above 20 Day Moving Average
S&P 500 Percent of Stocks Above 20 Day Moving Average

Meine Meinung

Auch wenn derzeit (berechtigterweise) viel Unsicherheit im Markt herrscht, habe ich den heutigen Abverkauf genutzt und rund 15% meines bestehenden Cashbestands für einen kleinen Nachkauf genutzt.


Der Hintergrund dabei ist einfach: Ich denke, die Märkte werden bald den Fokus auf die erwartete Politik der kommenden Trump-Regierung richten. Trump ist ein Fan von niedrigen Zinsen, einem niedrigen US-Dollar sowie niedrigen Energiekosten.


Mit Blick auf die Inflationsdaten in der kommenden Woche, den Waldbränden in LA (LA County hat ein BIP von 790 Milliarden Dollar - ein Viertel von Kalifornien und 3,6% der Nation) sowie dem HMPV Virusausbruch in China sind aktuell trotzdem einige Unsicherheiten auf dem Tisch, die nur schwer einzuschätzen sind.


Was wäre wenn die Arbeitsmarktdaten von heute bei der nächsten Veröffentlichung nach unten revidiert werden (wie es bereits in den letzten 17 von 18 Mal der Fall war). Sind die weitere Zinssenkungen immer noch vom Tisch?


Oder eine hypothetische Aufhebung der Beschränkungen für künstliche Intelligenz durch die Trump-Administration in 10 Tagen könnte für eine erneute Rally sorgen.


Viele vergessen auch, dass Trump die Unternehmenssteuer weiter senken möchte - was ein ordentliches Plus auf die Erträge packen würde.


Das sind natürlich nur ein paar Gedankenspiele von mir. Ich würde mich persönlich mit Blick auf die kommende Quartalssaison an Unternehmen wie Amazon (Einzelhandelsumsätze +2,2% YoY für Dezember), Meta (republikanische Ausrichtung: Dana White, Aufgabe Faktenchecks), Nvidia (Blackwell Chips für 12 Monate ausverkauft, starkes Wachstum und Margen) und Tesla (Trump Verbündeter) halten.


Wie Warren Buffett so schön sagt: "Sei gierig, wenn andere Angst haben".



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