Märkte verhalten - IBM zahlt 11 Mrd. für Confluent, Trump äußert Kartellbedenken zu Netflix

8. Dez.
4 Min. Lesezeit

Die europäischen Aktienmärkte bewegten sich im Wesentlichen seitwärts: Der DAX legte um 0,22% zu, der Euro Stoxx 50 um 0,01% und der FTSE 100 um 0,03%. Asiatische Märkte waren uneinheitlich, der Hang Seng fiel um 1,2%. US-Futures stiegen leicht, angeführt vom NASDAQ (+0,3%).

Anleihen gerieten unter Druck, da EZB-Direktoriumsmitglied Schnabel eine mögliche Zinserhöhung als nächsten Schritt nicht ausschloss. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen stieg um 3,6 Basispunkte auf 2,83%, britische Gilts um 2,3 Basispunkte auf 4,498% und US-Treasurys um 1,0 Basispunkt auf 4,15%. Eurozone-Spreads weiteten sich aus.

Der US-Dollar Index fiel um 0,04% auf 98,955. Gold stieg um 0,3% auf 4.212,07 USD pro Unze, während der WTI-Kurzfristkontrakt um 1,5% auf 59,17 USD pro Barrel korrigierte.

Marktüberblick

SPDR S&P 500 ETF - Tageschart

US 10y Treasuries - Tageschart

Gold - Tageschart

Bitcoin - Tageschart

Volatilitätsindex - Tageschart

Schlagzeilen am Morgen

Eli Lilly, Pfizer und J&J sichern sich Zugang zum chinesischen Arzneimittelkatalog. Eli Lilly, Pfizer und Johnson & Johnson haben mit insgesamt 19 Medikamenten einen Platz im chinesischen Nationalen Arzneimittelkatalog (NRDL) erhalten. Damit öffnet sich den drei US-Pharmariesen ein neuer, großer Absatzmarkt. Die genauen Rabatte wurden nicht veröffentlicht, doch die Aufnahme in den Katalog bedeutet in der Regel erhebliche Preisnachlässe im Austausch für breiten Zugang zum staatlichen Gesundheitssystem. Mehr hier...

IBM übernimmt Confluent für 11 Mrd. USD. IBM hat eine verbindliche Vereinbarung zur vollständigen Übernahme von Confluent, dem führenden Anbieter einer Open-Source-Plattform für Enterprise-Datenstreaming, für 31 USD je Aktie in bar getroffen – Unternehmenswert 11 Milliarden USD. Confluent bildet eine zentrale Grundlage für den Echtzeit-Einsatz von KI. Die Aufsichtsräte beider Unternehmen sowie die größten Confluent-Aktionäre (62% Stimmrechte) haben zugestimmt. Die Transaktion wird aus vorhandenen liquiden Mitteln finanziert und soll bis Mitte 2026 abgeschlossen sein, vorbehaltlich Aktionärs- und behördlicher Genehmigungen.

Morgan Stanley: Bullisches 2026 – Marktführung weitet sich aus. Morgan Stanleys Chefstratege Michael Wilson sieht die US-Aktien für ein starkes 2026 positioniert. Treiber sind eine breitere Marktführung, verbesserte Unternehmensgewinne und ein nur moderat abkühlender Arbeitsmarkt. Besonders Consumer Discretionary und Small Caps – beide kürzlich auf „Overweight“ hochgestuft – sollen weiter outperformen, gestützt durch stabilere Preise, stärkere Güternachfrage, bessere Gewinnrevisionen und sinkende Zinsen. Wilson betont die Fed als wichtigen Faktor, sieht aber seit Ende Oktober auch stärker werdende Gewinntrends im Nasdaq 100. Da der Arbeitsmarkt nur graduell schwächelt, bleibt das Umfeld für Aktien unterstützend.

NextEra und Google Cloud bauen gemeinsam Gigawatt-Rechenzentren. NextEra Energy und Google Cloud haben ihre langjährige Partnerschaft massiv ausgeweitet und planen den gemeinsamen Bau mehrerer Rechenzentrumscampus im Gigawatt-Bereich in den USA – inklusive der dazugehörigen Stromerzeugung und -kapazität. Parallel treibt Google Cloud die unternehmensweite digitale Transformation und KI-Einführung bei NextEra voran. Die ersten drei Campus sind bereits in Entwicklung; weitere Standorte werden identifiziert. Ziel ist die beschleunigte Transformation des Energiesektors durch den schnellen Ausbau von KI-Rechenzentren und passender Energieinfrastruktur.

Robinhood expandiert nach Indonesien mit zwei Übernahmen. Robinhood Markets hat die Übernahme des indonesischen Brokerhauses PT Buana Capital Sekuritas sowie des lizenzierten Krypto-Händlers PT Pedagang Aset Kripto vereinbart. Damit betritt Robinhood den indonesischen Markt und beschleunigt seine Expansion in Südostasien. Beide Transaktionen stehen unter Vorbehalt behördlicher Genehmigungen und sollen im ersten Halbjahr 2026 abgeschlossen werden.

ServiceNow investiert 110 Mio. CA$ in kanadische KI-Infrastruktur. ServiceNow kündigt eine Investition von 110 Millionen kanadischen Dollar an, um den öffentlichen Sektor Kanadas bei der flächendeckenden Einführung von KI zu unterstützen. Das mehrjährige Engagement umfasst den Aufbau einer in Kanada gehosteten, KI-fähigen digitalen Infrastruktur mit höchsten Datenresidenz-, Sicherheits- und Betriebsstandards sowie die Schaffung von rund 100 neuen hochqualifizierten Arbeitsplätzen durch ein neues Kompetenzzentrum.

Trump äußert Kartellrecht-Bedenken zur Netflix-Warner-Übernahme. US-Präsident Donald Trump hat Bedenken hinsichtlich wettbewerbsrechtlicher Probleme bei der geplanten Übernahme von Warner Bros. Discovery durch Netflix geäußert. „Nun, das muss erst einmal ein Genehmigungsverfahren durchlaufen, und wir werden sehen, was passiert. Aber es geht um einen großen Marktanteil. Das könnte problematisch werden“, sagte Trump laut Bloomberg. Die Administration zeigt Skepsis gegenüber der Transaktion, die Netflix zu einem Giganten mit nahezu 50% Marktanteil machen könnte.

US-Kongress verabschiedet 901-Mrd.-Dollar-Verteidigungshaushalt 2026. Der US-Kongress hat einen Verteidigungshaushalt von 901 Milliarden USD für das Fiskaljahr 2026 beschlossen – 8 Milliarden mehr als von Präsident Trump gefordert. Der Etat enthält schärfere Maßnahmen gegen China (Investitionskontrollen, Ausschluss chinesischer Biotechnologie und Schlüsseltechnologien aus Pentagon-Lieferketten), zusätzliche Mittel für Taiwan, die Indo-Pazifik-Strategie und die Ukraine sowie eine 4-prozentige Gehaltserhöhung für Soldaten. Neu geschaffen wird ein Lenkungsausschuss für KI-Zukunft. Gleichzeitig werden die AUMFs von 1991 und 2002 (Irakkrieg) aufgehoben, die 2001er-Befugnis nach 9/11 bleibt bestehen.

Volkswagen plant 160 Milliarden EUR Investitionen bis 2030. Volkswagen will trotz der schweren Krise in China und den USA bis 2030 insgesamt 160 Milliarden EUR investieren. Das Volumen liegt leicht unter den zuvor geplanten 165 Milliarden EUR (2025–2029) bzw. 180 Milliarden EUR (2024–2028). Der Konzern steht unter Druck durch sinkende Marktanteile in China und schwache Verkäufe in den USA.

Quartalsergebnisse

Ticker	Nachricht

Analystenratings

Upgrades

Ticker	Unternehmen	Firma	Alt	Neu	Rating
AAPL	Apple	Wedbush	$320	$350	Outperform
ADI	Analog Devices	UBS	$280	$320	Buy
CP	Canadian Pacific	Morgan S.	C$100	C$120	Overweight
CRM	Salesforce	Citi	$253	$257	Neutral
DG	Dollar General	Citi	$112	$138	Neutral
FDX	FedEx	Wells Fargo	$280	$290	Equal Weight
GM	General Motors	Morgan S.	$54	$90	Overweight
GXO	GXO Logistics	Morgan S.	$58	$70	Overweight
MA	Mastercard	HSBC	$598	$633	Buy
TSLA	Tesla	Morgan S.	$410	$425	Equal Weight
TSM	TSMC	Bernstein	$290	$330	Outperform
ULTA	Ulta Beauty	TD Cowen	$600	$725	Buy
V	Visa	HSBC	$335	$389	Buy
VRT	Vertiv	Citi	$198	$220	Buy
WBD	Warner Bros.	Benchmark	$25	$30	Buy
WBD	Warner Bros.	Argus R.	$27	$28	Buy

Downgrades

Ticker	Unternehmen	Firma	Alt	Neu	Rating
CRH	CRH	Deutsche B.	$140	$139	Buy
ENPH	Enphase	JPMorgan	$37	$33	Neutral
LCID	Lucid	Morgan S.	$30	$10	Underweight
MMM	3M	Deutsche B.	$199	$178	Hold
MSTR	Strategy	Bernstein	$600	$450	Outperform
NFLX	Netflix	Pivotal R.	$160	$105	Hold
NFLX	Netflix	Rosenblatt	$152	$105	Neutral
ORCL	Oracle	Barclays	$400	$330	Overweight
OXY	Occidental	JPMorgan	$51	$44	Underweight
PG	Procter & Gamble	Barclays	$153	$151	Equal Weight
RIVN	Rivian	Morgan S.	$12	$12	Underweight
SNOW	Snowflake	Citi	$310	$300	Buy
WRD	WeRide	JPMorgan	$21	$17	Overweight