GitLab Q1-Zahlen übertreffen Erwartungen – Warum Analysten trotzdem pessimistisch sind
- 11. Juni
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 8. Aug.
Highlights
Umsatz: 214,5 Mio. USD (Prognose: 213,02 Mio. USD)
EPS: 0,17 USD (Prognose: 0,15 USD)
Dollar-Based Net Retention: 122%
Q2-Ausblick:
- Umsatz zwischen 226-227 Mio. USD
- EPS zwischen 0,16-0,17 USD

GitLab übertrifft im Q1 2026 mit einem Umsatz von 214,5 Mio. USD und einem EPS von 0,17 USD die Erwartungen, verzeichnet jedoch das schwächste Quartalswachstum der Unternehmensgeschichte. Analysten reagieren gemischt und senken mehrheitlich ihre Kursziele, während das Management auf makroökonomische Herausforderungen und Produktmix-Verschiebungen verweist.
Kursziele und Analystenratings im Überblick
Wichtige Analystenkommentare
Goldman Sachs (Neutral, 50 USD): "Die Ergebnisse waren enttäuschend und deuten darauf hin, dass sich das Wachstum auf 20% oder weniger verlangsamen könnte."
UBS (Buy, 73 USD): "Die Q1-Ergebnisse zeigten weiterhin starkes Umsatzwachstum, jedoch die geringste Steigerung aller Zeiten. Dies dürfte Bedenken hinsichtlich makroökonomischer Auswirkungen wecken."
Barclays (Equal Weight, 47 USD): "Schwächere Neukundenzugänge und ein schwächer als erwarteter Umsatzanstieg führen zu pessimistischer Anlegerstimmung, trotz solider Ultimate-Akzeptanz."
Morgan Stanley (Overweight, 56 USD): "Das zugrunde liegende Wachstum sieht besser aus als die Schlagzeilenzahlen, während Sitzplatz-Wachstum weiterhin solide ist."
Mizuho (Outperform, 60 USD): "Trotz unserer Enttäuschung ist das Risiko-Ertrags-Verhältnis attraktiv, da GitLab mit verschiedenen Hebeln weiterhin wachsen dürfte."
Sentiment: Überwiegend vorsichtig bis bearish, mit Sorgen über verlangsamtes Wachstum und makroökonomische Herausforderungen bei anhaltender Grundstärke des Geschäftsmodells.
GitLab- Tageschart

GitLab fiel nach den Zahlen um über 12%, da starke Q1-Ergebnisse von schwachen Umsatzprognosen überschattet wurden, die die Erwartungen der Wall Street verfehlten. Der Durchbruch des Widerstands bei 45 USD unterstreicht die technische Schwäche.
Trotz solider Zahlen steht GitLab vor strukturellen Herausforderungen: Der Marktanteil bleibt gering aufgrund kostenloser Konkurrenzprodukte und neuer KI-Tools wie Cursor, die den DevOps-Markt fragmentieren.
Spekulationen über eine mögliche Übernahme gewinnen an Fahrt, zumal CEO Bill Staples bereits Erfahrung mit Firmenverkäufen hat - er bereitete New Relic erfolgreich auf einen Verkauf vor. GitLabs Position im Venture-Portfolio von Google könnte dabei eine strategische Rolle spielen.
Fazit
Die gemischten bis negativen Analystenreaktionen spiegeln die Sorge über GitLabs historisch schwächstes Quartalswachstum wider, auch wenn die absoluten Zahlen die Erwartungen übertrafen.
Mit einem Median-Kursziel von 60 USD sehen Analysten weiterhin Potenzial, warnen jedoch vor anhaltenden Wachstumsverlangsamungen. Besonders Goldman Sachs' Abstufung auf "Neutral" unterstreicht die Unsicherheit über die Nachhaltigkeit höherer Wachstumsraten.
Die Management-Erklärungen zu Produktmix-Verschiebungen hin zu SaaS und makroökonomischen Headwinds werden von Investoren kritisch beäugt. Langfristig bleibt GitLabs Position als DevOps-Marktführer intakt, kurzfristig könnten jedoch weitere Quartalsenttäuschungen die Bewertung belasten.
Entscheidend wird sein, ob GitLab in den kommenden Quartalen wieder zu stärkerem Wachstum zurückfinden kann oder ob sich die Verlangsamung als strukturelles Problem erweist.
Eine Erholung der Aktie ist durchaus möglich, jedoch gibt es meiner Meinung nach aktuell wahrscheinlich bessere Risk-Reward Setups am Markt.
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